Ganz einfach: Dein Tier kommt entspannt zurück – nicht traumatisiert.
Wenn dein Hund nach dem Urlaub aussieht, als hätte er eine Woche auf’m Festival gecampt – dann lief da was falsch. Eine gute Tierpension erkennst du nämlich nicht an der schicken Website oder am Instagram-Feed mit vielen Hundeschnauzen. Du erkennst sie daran, dass dein Tier wiederkommen will.
Erst die Betreuung. Dann der Urlaub.
Und ja, das bedeutet: Du musst vorher was dafür tun. Nicht erst anfangen zu suchen, wenn du schon mitten in der Urlaubsplanung steckst und alle guten Plätze längst voll sind. Gute, familiengeführte Pensionen – also keine Zwingerbunker mit Gassi-Fließband – sind oft monatelang ausgebucht. Mein Rat: Buch erst den Platz für dein Tier. Dann deinen Urlaub. Klingt radikal? Ist aber realistisch. Denn was bringt dir die Pauschalreise, wenn du am Ende nicht weißt, wo dein Hund landet?
Mach’s lieber vorher entspannt – und teste die Pension, bevor’s ernst wird. Nicht nur kurz anrufen. Sondern wirklich: Bring dein Tier mal für drei Tage und zwei Nächte hin. Schau, wie es zurückkommt. Frisst es normal? Schläft es gut? Oder ist es durch den Wind? Du wirst es merken. Und das ist ehrlicher als jedes Beratungsgespräch.
Verlass ist besser als Verwandtschaft
Und dann ist da noch das Thema „Ich geb den Hund zur Nachbarin“ oder „Die Schwiegermutter passt schon auf die Katze auf“. Klingt nett, aber mal ehrlich: Wie oft kam da kurz vorher was dazwischen?
Keine Lust, Krankheit, Termin, irgendwas – und dann stehst du da. Ohne Betreuung. Ohne Vertrag. Ohne Sicherheit. Gute Betreuung heißt nicht: jemand hat gerade Zeit.
Gute Betreuung heißt: da ist jemand für dein Tier da, verbindlich, vorbereitet und professionell. Ganz einfach.
Trau deinem Bauch. Nicht dem Instagram-Account.
Ach, und bitte: Lass dich nicht von großen Gärten oder schönen Häusern blenden. Nur weil irgendwo ein Trampolin im Garten steht und eine Wand gestrichen ist, heißt das nicht, dass dein Tier da gut aufgehoben ist.
Du merkst’s. Wenn dein Bauchgefühl nicht mitkommt – dann lass es.
Dein Tier wird spüren, was du spürst.
Am Ende geht’s um Vertrauen. Und um Verantwortung. Du gibst nicht einfach „deinen Hund in Pflege“. Du gibst ihn in Hände, die wissen, was sie tun. Und das sollte nicht irgendein Spontan-Strohhalm kurz vor Abflug sein. Sondern etwas, das du mit einem guten Gefühl tun kannst – für dich und vor allem für dein Tier.

Klartext: Worauf du bei einer Tierpension wirklich achten solltest
• Transparenz statt Tourismus.
Du willst wissen, wo dein Tier untergebracht ist? Verständlich. Aber: Nicht jede Pension macht Führungen – und das ist kein Warnsignal, sondern oft einfach eine Frage der Struktur und Professionalität.
Gerade in kleineren, familiären Betrieben wie meinem läuft nicht alles auf Besuchsmodus – dafür gibt es z. B. ein Probewohnen über mehrere Tage, das viel mehr sagt als ein 20-Minuten-Rundgang durchs Wohnzimmer.
• Vertrag? Muss sein.
Wer professionell arbeitet, regelt alles schriftlich. Das schützt beide Seiten. Kein „Ach, das klären wir spontan“, sondern klare Absprachen.
• AGB, die man versteht.
Kein Kleingedrucktes-Chaos, sondern verständliche Rahmenbedingungen, die dir zeigen: Hier weiß jemand, was er tut.
• Offiziell? Na klar.
Gewerbe, §11-Veterinäramtszulassung, Haftpflichtversicherung – das ist kein Bonus, sondern Basis. Wer das nicht hat, sollte keine Tiere betreuen. Punkt.
• Fragen sind erlaubt. Und erwünscht.
Keine genervten Blicke, kein Ausweichen. Gute Betriebe beantworten ehrlich, was du wissen willst.
• Keine Isolierung, kein Dauerstress, kein kaltes Abstellen.
Was zählt, ist: Licht, Nähe, Menschlichkeit.
Und nein – du musst nicht hinter jeder verschlossenen Tür direkt eine Folterkammer vermuten. Man kann auch mal seinen Menschenverstand benutzen.
Entscheidend ist, wie dein Tier dort lebt, nicht ob’s eine frisch gestrichene Wand gibt.
• Wenig Wechsel, viel Konstanz.
Dein Tier braucht Verlässlichkeit – nicht täglich neue Gesichter. In kleinen Teams ist das oft gegeben. Das hilft besonders sensiblen Tieren, sich zu orientieren.
• Eine Atmosphäre, die runterfährt – nicht hochpusht.
Dauergekläffe, Hektik, Chaos? Nein danke. Eine gut geführte Pension hat Struktur, Rituale und Ruhephasen, nicht nur Aktion.
• Individuelle Bedürfnisse werden ernst genommen.
Ob Medikamentengabe, oder Eigenheiten im Sozialverhalten: Du wirst gehört – auch wenn nicht jeder Sonderwunsch umsetzbar ist.
• Keine Grauzonen bei Stornierung & Zahlung.
Klare Regelung schaffen Sicherheit – für beide Seiten.
• Erfahrung schlägt Etikett.
Eine fundierte Ausbildung ist stark – aber auch 10+ Jahre gelebte Tierbetreuung mit Verstand und Herz wiegen schwer. Schau, wer da vor dir steht – nicht nur, was im Profil steht.
• Empfehlungen? Ja. Aber nicht überbewerten.
Es ist hilfreich, von anderen zu hören. Aber: Du kennst dein Tier, du musst ein gutes Gefühl haben. Jeder Hund ist anders. Jede Erwartung auch.
• Sauberkeit ohne Klinik-Sterilität.
Es darf nach Tier riechen – aber nicht nach Vernachlässigung. Kein Uringestank, keine kaputten Möbel, keine Müllberge.
Einfach gepflegt – nicht klinisch. Ein Ort, wo du auch deinen Kaffee trinken würdest.
• Ein Herz für Tiere. Kein Tier als Nummer.
Wenn du das Gefühl hast, dein Tier wird „abgearbeitet“ – nicht betreut – dann pass auf. Betreuung braucht Haltung und Herz, nicht nur Verfügbarkeit.
• Du erkennst’s an deinem Tier. Nicht am Katalog.
Wie kommt dein Hund zurück? Frisst er? Entspannt er sich?
Anfangs aufgeregt – okay. Verstört – nope.
Dein Bauchgefühl zählt. Mehr als Bewertungen, mehr als Insta-Optik.
Geheimtipp: Früh übt sich – sonst wird’s stressig
Wenn du einen Junghund hast: Warte nicht, bis der Kalender brennt.
Fang frühzeitig mit Probetagen oder Stundenbetreuung an. Nicht erst dann, wenn dein Hund schon erwachsen, total auf dich fixiert – oder du drei Tage vor Abflug zur 96-jährigen Erbtante nach Übersee aufbrichst.
Die Abgabe bei Fremden ist kein Schock, wenn man’s rechtzeitig angeht.
Eigenverantwortung, Klarheit, Übung – das ist Fairness gegenüber deinem Tier.
Und ja, nebenbei wird’s sogar entspannter, sozialer und alltagstauglicher. Für euch beide.
Klartext zum Abschluss:
Du musst niemandem blind vertrauen – aber du darfst dir auch nicht überall Misstrauen einreden lassen.
Schau genau hin, frag nach, hör auf deinen Instinkt.
Und frag dich am Ende nur eines:
Möchte ich mein Tier dort lassen – mit einem ruhigen, guten Gefühl?
Wenn du das mit Ja beantworten kannst, dann ist’s der richtige Ort.
Und falls du dir noch unsicher bist – oder wissen willst, ob dein Tier zu mir passt:
Ehrlich. Direkt. Ohne Schi-Schi.

