Fremde Katzen füttern: Ja oder nein? 7 Dinge, die du wissen musst!

22. Mai 2018

Bianca Wolff

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Seitenansicht einer hübschen Katze, hockt auf einem Tisch und ist auf den Sprung bereit

Plötzlich sitzt da eine fremde Katze auf deiner Terrasse und schaut dich mit großen Augen an. Hunger? Kein Zuhause? Schnell ein bisschen Futter rausstellen – das Herz sagt Ja! Aber: So einfach ist es leider nicht. Stromernde Katzen zu füttern kann rechtliche, gesundheitliche und praktische Folgen haben. Hier erfährst du, worauf du wirklich achten solltest.

1) Vom Stubentiger zum Vagabunden – was steckt dahinter?

Manche Katzen sind einfach schlau: Sie haben mehrere „Zuhause“, holen sich Leckerbissen, Streicheleinheiten – und sind dann wieder weg. Aus Sicht des Vagabunden ist das ideal: Immer satt, immer willkommen. Aber weißt du eigentlich, ob die Katze wirklich heimatlos ist?


2) Rechtliche Lage: Darf man Streuner füttern?

Viele meinen, es sei ja nur nett gemeint, einer angelaufenen Katze ein Schälchen Futter hinzustellen. Rechtlich gesehen gehört eine Katze aber immer ihrem Besitzer – egal, wie oft sie bei dir vorbeischaut. Auch wenn du die Katze regelmäßig fütterst, wirst du dadurch nicht automatisch zum neuen Besitzer.

Das Füttern von Streunern ist grundsätzlich nicht verboten – solange der eigentliche Besitzer nichts dagegen hat. Wenn du aber ohne Absprache dauerhaft Futter rausstellst, kann das rechtlich heikel werden. Schließlich hat der Halter ein berechtigtes Interesse daran, was seine Katze frisst – oder ob sie überhaupt zugefüttert wird.

Mein Rat: Frag in der Nachbarschaft nach, wem die Katze gehört. So stellst du sicher, dass du nicht ungewollt Ärger verursachst – oder sogar die Gesundheit der Katze aufs Spiel setzt.

3) Gehört die fremde Katze jetzt einfach mir? – Freigänger und vermisste Lieblinge

Nur weil eine Katze plötzlich jeden Tag bei dir auftaucht, heißt das nicht, dass sie jetzt „dir gehört“. Viele Katzen sind echte Freigänger – sie erkunden ihr Revier, wechseln Häuser und genießen das Abenteuer. Aber auch wenn eine Katze oft kommt, bleibt sie rechtlich Eigentum ihres Halters.

Und hier kommt der emotionale Teil: Vielleicht ist diese Nachbarskatze für jemanden ein geliebter Begleiter – ein Kind, das abends auf seinen besten Freund wartet. Vielleicht sorgt sich jemand schon tagelang, weil der „Fremdgänger“ nicht heimkommt.

Bevor du also zur Futterschale greifst, denk daran, dass eine zugelaufene Katze oft schon ein Zuhause hat. Mein Tipp: Frag lieber erstmal bei Tasso oder in lokalen Facebook-Gruppen nach – dort werden oft vermisste Katzen gemeldet. Denn nicht immer kennt man alle Nachbarn persönlich – und viele Katzen streunen auch mehrere hundert Meter weit, sodass man nicht jeden Garten abklappern kann.

Dicke Katze frisst.


4) Dünne Katzen sind nicht automatisch hungrig – lass dich nicht täuschen!

Viele denken sofort: „Oh, die ist so dünn – die muss ja kurz vorm Verhungern sein!“ Falsch gedacht. Katzen müssen leicht und schlank sein, damit sie flink und wendig klettern können. Ein bisschen „dürr“ ist bei Katzen also völlig normal – und oft sogar gesund.

Mal ehrlich: Wie kann jemand, der die Katze gar nicht kennt, überhaupt beurteilen, ob sie gesund ist oder nicht? Nur weil das Herz Mitleid hat, ist das noch lange kein Grund, sofort den Futternapf rauszuholen.

Katzen sind außerdem echte Schauspieler. Sie können so tun, als wären sie dem Hungertod nahe, während sie zu Hause gerade erst das Gourmet-Menü verputzt haben. Sie wissen genau, wie man Zweibeiner um die Pfote wickelt – und sie spielen ihre Rollen perfekt.

5) Mögliche Folgen minderwertiger Fütterung

Viele denken, „ein bisschen Trockenfutter schadet doch nicht“. Falsch gedacht! Katzen brauchen Fleisch – viel Fleisch. Viele günstige Futtermarken enthalten kaum Fleisch, dafür jede Menge Getreide und Füllstoffe.

➡️ Fakt: Handelsübliches Futter enthält oft nur 4 % Fleisch, der Rest ist billiger Müll.

➡️ Folge: Diabetes, Allergien, Nierenprobleme – auch bei Nachbars Katze.

Augen auf beim Futterkauf – oder: Warum Katzen keine Müllschlucker sind!

Ganz ehrlich: Die meisten Leute meinen es gut, wenn sie einer fremden Katze was hinstellen. Aber mal ehrlich – was da oft im Napf landet, ist der letzte Mist. Billigfutter aus dem Supermarkt, vollgepumpt mit Zucker, Getreide und künstlichem Dreck – das hat nichts mit artgerechter Ernährung zu tun.

Hauskatzen sind Fleischfresser, fast schon kleine Tiger im Wohnzimmer. Aber in vielen Futterschälchen steckt mit Glück 4 % Fleisch – der Rest ist Müll, mit dem kein Tiger jemals überleben würde. Und dann wundern sich alle, warum die Katze dauernd hungrig ist oder krank wird.

Ja, Katzen sind Schauspieler – sie machen auf „arme, verhungerte Streuner“, dabei haben sie zu Hause vielleicht gerade ein Steak verdrückt. Aber wenn du ihnen billigen Mist vorsetzt, schadest du ihnen wirklich – ob du das willst oder nicht.

Also, wenn du schon füttern musst, dann bitte mit Köpfchen: Futter mit hohem Fleischanteil (über 90 %!) und ohne diesen ganzen künstlichen Mist. Und nein, das findest du nicht im Supermarkt – auch wenn die Werbung dir das einreden will.

Häufige Probleme & Folgen

ProblemUrsacheFolge für die Katze
Geringer FleischanteilBilligfutterMangelernährung, Schwäche
Hoher GetreideanteilUnpassende RezepturenVerdauungsprobleme, Allergien
Zucker und künstliche StoffeSchlechtes FuttermarketingÜbergewicht, Diabetes, Erkrankungen

6) Meine Empfehlung: So fütterst du richtig – oder lieber gar nicht!

Bevor du zur Futterschale greifst, frag dich:

✅ Gehört die Katze jemandem? Frag in der Nachbarschaft nach.

✅ Kläre mit dem Besitzer, ob Futter okay ist und ob es Unverträglichkeiten gibt.

✅ Wenn du fütterst: Verwende artgerechtes Futter mit hohem Fleischanteil (mind. 90 %) und offener Deklaration.

✅ Finger weg von Supermarktware – das meiste ist Mogelpackung! Auch keine Leckerlis!

7) Du willst wirklich helfen? So geht’s richtig!

Wenn du wirklich helfen willst, dann informiere dich darüber, was wirklich gutes Katzenfutter ist. Definitiv kein Supermarktzeug. Und ganz ehrlich: Damit fängst du am besten bei deiner (ersten) eigenen Katze an – bevor du bei stromernden Katzen den „Retter“ spielst.


Fazit:

Frei laufende Katzen zu füttern klingt erstmal herzlich und gut – kann aber richtig schiefgehen. Respektiere die Rechte des Besitzers, setze auf artgerechtes Futter und überleg dir genau, ob du wirklich helfen willst – oder nur dein schlechtes Gewissen beruhigst.


Zusammenfassung:

  • Rechtlich okay, aber nur mit Rücksprache des Besitzers.
  • Artgerechtes Futter ist Pflicht – Supermarktware ist oft Schrott.
  • Mögliche Folgen: Krankheiten, Übergewicht, Tierarztkosten.
  • Immer erst fragen, dann handeln!
  • Alternative: Ernährungsberatung oder Fachhandel für besseres Futter nutzen.

Artikel von Bianca Wolff

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